Und nun wird es lustig: In meinem Fall war es noch durchaus legitim, in einem – wie auch immer gearteten Ausmaß – „Fan“ von „w&v“ zu sein. Schließlich arbeite ich nicht mehr für „HORIZONT“, sodass die Zeitung nicht mehr auf eine konsequente Loyalität oder gar auf eine Konkurrenzausschlussklausel pochen kann. Und wie gesagt: Im Grunde hatte ich nur Presseschau betrieben. Wenn also bereits mein geringfügiger Verstoß so viel Aufregung verursacht: Wie wird Herr Saal reagieren, wenn er liest, dass „HORIZONT“-Redakteur und Ober-.Blogger Olaf Kolbrück, der wegen seiner Social-Media-Expertise eigentlich ein großes Aushängeschild der Zeitung ist, neuerdings als Markenbotschafter von „w&v“ agiert?
Sie haben richtig gelesen: Olaf wirb für die Konkurrenz! Schließlich erscheint sein Konterfei samt Vorname – dank des besagten Plug-in von Facebook – unter dem Satz „werben & verkaufen hat 7.861 Fans“.
Wer die genauen Hintergründe nicht kennt, könnte jetzt in Spekulationen verfallen: Hat „HORIZONT“ etwa – wenige Tage nach dem historischen Agentenaustausch von Russland und den USA – seinen eigenen großen Spionageskandal? Schließlich wissen wir spätestens seit dem Hollywood-Film „Der Fan“ mit Robert de Niro was Fans für ihre Idole machen: schlicht alles! „Facebookgate am Main“, würde eine bekannte Hamburger Boulevard-Zeitung in großen Buchstaben titeln – wenn sie der Vorfall interessierte. Aber dazu ist „HORIZONT“ zum Glück nicht bedeutend genug, jedenfalls nicht in der breiten Masse…
Puuh, knallhart – TextilWirtschaft und Horizont gehören doch beide weiterhin zum deutschen Fachverlag, oder? Dann haben Sie im Haus ja eine Menge Spaß (vor allem in der Kantine, wenn man sich über den Weg läuft). Wie ist das, ich bin ein Fan von W&V und Horizont, gehe ich dann als Doppelagent durch?! Als 00Texttur?