Dass Unternehmensberater sehr häufig reisen, ist bekannt. Dass viele von ihnen infolge des unsteten Arbeitslebens körperlich stark abbauen und sich daher nach zwei oder drei Jahre einen ruhigeren Job suchen, ist ebenfalls kein Geheimnis. Doch dass die Vielfliegerei mitunter auch geistige Verwirrung und völlige Orientierungslosigkeit zur Folge haben kann, war mir neu.
So geschehen bei einem Unternehmensberater, der mir auf dem 2. Europäischen Online-Handelskongress lachend folgende Anekdote erzählte: Der junge Mann, der inzwischen im Online-Handel arbeitet, landete eines schönen Tages auf dem Hamburger Flughafen, schaute aus dem Fenster und rief entsetzt: „Hamburg?! Aber ich wollte doch nach Berlin! Wie konnte das nur passieren?“ Eine Stewardess nahm ihm flugs sein Ticket aus der Hand und sagte: „Keine Panik. Das hat alles seine Richtigkeit. Hier steht als Ankunftsort Hamburg.“
Der Berater lehnt sich beruhigt in seinen Sessel zurück und beginnt kurze Zeit später, mit der attraktiven Blondine zu plaudern. „Hier ist aber schönes Wetter! In München hat es vorhin noch geregnet.“ Die Stewardess schaut ihn entgeistert an und sagt leicht kreischend: „München?! Wir sind in Zürich gestartet!“
Was dieser Consultant, der weder wusste, wohin er wollte, noch woher er kam, anschließend seinem Kunden als Ratschlag mit auf den Weg gab, ist nicht bekannt.